Gegenwart

Nachdem ich alle Tätigkeiten zum Thema Soloreisen mit dem Fahrrad am 11. September 2016 an den Nagel gehängt habe stelle ich mir die Frage: Wie geht es jetzt weiter?


Gute Frage! Otto Normalbürger und seine Frau Erika haben für die Zeit danach ein Hobby vorbereitet. Familie und Enkelkinder, Kartenspiele mit Nachbarn oder sogar Bierdeckel, Mützen oder Briefmarken sammeln. Die etwas fittere und jüngere Generation laufen sich die Füße wund werden aktive und fanatische Weight Watcher Anbeter, andere wiederum betreiben einen Schnickschnack Shop mit Glöckchen, Kärtchen und Blumensträußchen auf Edelporzellan. Wie und was auch immer, es sind alles Zeichen des Wohlstandes welchen sich eine fleißige Gesellschaft erarbeitet hat und sich diesen Wohlstand auch leisten und genießen kann. Bis dahin alles gut und recht, wenn da nicht dieser zuerst unsichtbare Gast der Bequemlichkeit mit den Menschen in den Wohnungen leben würde. Die Bequemlichkeit lebt ja nicht nur in den Wohnzimmern und vor der Glotze, sondern sie schleicht sich ganz unbemerkt unter die Menschenhaut und macht sich dort breit in der Form von Fettleibigkeit/Obesity. Schade ist es dass die Menschen sehr wohl wissen was sie tun und tun müssen um Kilos zuzunehmen doch dann ziemlich ratlos dastehen wenn es heißt “Der Speck muss weg.“

Für mich war das Radfahren immer ein ausschlaggebender Faktor der Gewichtskontrolle. Nach jeder längeren Tour stellte ich fest, dass ich ungefähr 5 Kilo Körpergewicht während der Tour verloren hatte. Dies waren die 5 Kilo die ich zuhause draufgepackt habe, nicht weil ich anders oder viel mehr gegessen habe, sondern weil ich viel weniger Bewegung hatte. Ich bin nun seit 40 Jahren Vegetarier und ich habe im Dezember 2016 eine ärztliche Untersuchung gehabt bei welcher mir der Arzt erklärte. Du lebst in einem Körper eines 50 Jährigen. Was machst Du so anders wie andere 75 Jährige?

Meine Antwort: Keine Ahnung ich weiß nicht wie 75 jährige Menschen leben. Ich lebe einfach so wie ich gerne leben möchte. Während meinen langen Fahrradtouren habe ich wahrscheinlich viel dazugelernt Punkt.
Ich kenne Vegetarier deren Körper die Form einer Kugel angenommen hat. Bei diesen überheblich und enorm gepolsterten Menschen spielt ja nicht nur was sie essen eine Rolle, sondern es fehlt ihnen ein gesundes und sinnvolles menschliches Lebenskonzept.
Ärzte und Ernährungswissenschaftler trommeln seit Jahren die Vorteile gesunder Ernährung und mehr Bewegung. Zum Schluss bleiben die gutgemeinten Ratschläge der Fachleute auf den „Mach ich später Regalen“ in den Köpfen der Menschen liegen. Als Radfahrer habe ich mir natürlich meine Lebenseinstellungen so zurechtgerückt dass sie in mein Leben passen und mich sorgenfrei in der Welt umherradeln lassen.

Als Koch und Konditor habe ich auch gelernt was es heißt gesund zu essen. Hört sich komisch an aber das Trinkwasser spielt bei der Ernährung eine wichtige Rolle. Ich sehe das Trinkwasser als Nahrungsmittel. Der Körper braucht Wasser nicht nur zum Duschen und Zähneputzen sondern als Flüssigkeit. Der menschliche Körper kann ohne Essen viele Tage überleben, nicht aber ohne Wasser. Fast Food Ketten waren für meine Mahlzeiten noch nie ein Thema. Es reicht ja wenn man dort als Radfahrer die sauberen Toiletten benützt denn öffentliche Toiletten sind sehr oft der wahre Graus.

Ich bin jahrelang mit dem Fahrrad in vielen Ländern der Erde unterwegs gewesen und ich habe in all den Jahren immer ein Körpergewicht zwischen 60 und 65 Kilo gehalten. Ich sehe das Radfahren als meine Lebenseinstellung, denn ich habe damit gelebt, erlebt und überlebt. Diese Lebenseinstellung werde ich auch weiterhin pflegen.

Wir leben auf einem herrlichen Fleck dieser Erde. Mit Temperaturen zwischen 25° und 33°C haben wir das ganze Jahr die Möglichkeit zum Radfahren, Wandern, Schwimmen und draußen leben. Viele Plätze in Australien warten auf uns mit oder ohne Fahrrad.

Wir freuen uns darauf.

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