Mit oder doch lieber ohne

Die Rede ist natürlich von Flitzern mit einem Powerpack im Rahmen und einem Motor am Rahmen.

Ich erinnere mich zurück als in den 80er Jahren die ersten Mountainbikes von den USA über den Ozean nach Europa schwappten. Diese neuen Clonkers wurden von einigen Fachleuten sehr skeptisch betrachtet und andere Menschen schnappten sich eines dieser Räder und hatten viel Freude und Spass damit. Während der IFMA (Internationale Fahrrad und Motorrad Ausstellung) in Köln wurden diese neuen Fahrräder von vielen Besuchern mit lachenden aber auch weinenden Augen betrachtet. Das lachende Auge sah etwas Neues im Anrollen. Das weinende Auge sah einen Wandel in der Rennradszene am Horizont. Mit den neuen fetten Flitzern entstand auch eine noch nie dagewesene Montainbike Szene. Menschen mit Einblick in die Fahrradszene gaben den neuen Bikes eine kleine wenn überhaupt eine Chance im lamentierenden Fahrradmarkt. Die Messebesucher und Fahrradhändler waren anderer Meinung und binnen kürzester Zeit wurden die Mountainbikes begehrte Objekte in den Schaufenstern und Geschäften der Fahrradbranche. Versicherungen, Autohersteller, Getränkefirmen, Nahrungsmittelkonzerne, die Presse und Hotels entdeckten das Mountainbike als Werbeträger. Es gab sogar Journalisten in den obersten Etagen der Presse die mit dem Wort “Mountainbike” nur wenig anfangen konnten. Vielleicht ging alles ein bisschen zu schnell. Mein erster MTB Routenführer für Südtirol wurde mit einem zum Schmunzeln animierendem Titel “Bergradtouren in Südtirol” publiziert. Als freier Mitarbeiter des Verlagshauses Athesia hatte ich wenig Einfluss den Chefredakteur Dr.Josef Rampold zu überzeugen, dass die ganze Welt von Mountainbikes spricht, aber nur wenige Menschen wüssten was das Wort “Bergrad” bedeutet. Wie dem auch sei. Das Buch wurde ein Hit obwohl die Begegnungen mit den Förstern im Wald nicht immer auf freundlicher Basis abgelaufen ist. Sie gaben mir zu verstehen, dass ich mit meinem Buch, Massentourismus anrege der im Sarntal nicht erwünscht sei. In der Zwischenzeit sind internationale MTB Veranstaltungen im Sarntal vielleicht oder auch wahrscheinlich ein akzeptiertes “Übel” geworden. Solange der Umsatz stimmt drückt man sogar die Hühneraugen zu.
In der Zwischenzeit schreibt man das Jahr 2020 und es sind viele Jahre zwischen dem Mountainbikeboom und der neuen E-bike Euphorie vergangen. Pedelecs und E-bikes haben es geschafft dem Handel und seinen Kunden neue Dimensionen anzubieten. Ist es das Neue, die Geschwindigkeit, der Komfort, oder vielleicht sogar eine kleine Faulheit die sich eingeschlichen hat welche die Menschen dazu bewegt auf einem E-bike zu sitzen. Egal, es ist immer besser auf einem Fahrrad als im Auto zu sitzen und die Umwelt und das Umfeld mit Abgasen des Autos zu verpessten. Während viele Menschen mit einem magnetischen Blick die neuen Modelle der E-bike Szene bewundern wird fleissig an neuen Rahmenkonzepten, Batterien und Motoren für die Fahrradindustrie gearbeitet. Verstummt sind die Zweifler. Sie haben immer wieder gesehen, dass das Fahrrad eine gesunde und umweltentlastende Fortbewegung bietet. Rückblickend hat die Entwicklung des Fahrrades enorme Vorteile gebracht.

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