Lachkrämpfe und Wutanfälle

Lachkrämpfe und Wutanfälle

Gesponsert oder selber zahlen.

Ich bekomme Lachkrämpfe wenn ich höre. Ich fahre nur dann eine Weltumrundung mit dem Fahrrad wenn ich gesponsert werde. Noch besser ist aber dieser Witz: Wenn ich genug Geld durch “crowd funding oder Go fund me” bekomme, dann kann es ja schon bald losgehen mit der Tour.



Die Lachkrämpfe verwandeln sich in Wutanfälle wenn ich von unbekannten Menschen emails bekomme mit der Bitte nur die Handynummern, zu meinen Ansprechpartnern in der Fahrradindustrie locker zu machen, (alles andere haben wir schon probiert.)
Mir ist es egal und als Vegetarier kann es mir nicht “Wurscht aber Tofu” sein wie andere Radfahrer mit dem Thema Sponsoren und dem damit verbundenen Sponsoring umgehen. Mein Weg in die Topetagen der Firmen die ich Sponsoren nennen durfte und die mich jahrelang materiel und auch finanziell unterstützten sind nie durch Rüdiger Nehberg, Hans Kammerlander oder Reinhold Messner entstanden. Ich respektierte die harte Arbeit und die damit verbundene Leistung dieser Abenteurer zu sehr. Ausserdem hätte ich nie den Mut gehabt andere Abenteurer um Sponsorenhilfe zu fragen. Ich bin bisschen anders gestrickt. Ich habe die ersten 6 Jahre meiner Fahrradtouren als Konditor und Koch gearbeitet und mir das nötige Geld verdient. Ich war gut in und mit meiner Arbeit. Es war mein Wunsch aus diesen Arbeitsverhältnissen “Du Boss ich Sklave” auszusteigen und den Umstieg und Aufstieg auf das Fahrrad zu wagen. Anstelle mit dem Kochlöffel in den Kochtöpfen Kreise zu ziehen, hiess es jetzt mit den Beinen an der Fahrradkurbel Kreise zu drehen. Dadurch wurde für mich der ewige Zeitdruck in den Küchen und Backereien in eine Ecke gestellt und meine persönliche Freiheit und ein neues Abenteuerleben mit dem Fahrrad nahm seinen Lauf. Es war für mich eine besondere Herausforderung die Vorarbeit für eine Tour selbst zu organisieren. Ich habe immer versucht persönlich mit den Besitzern oder den CEO’s und Managern der Firmen zu sprechen. Dadurch ist sehr oft eine Kooperation während meinen Tätigkeiten als Abenteurer entstanden. Als freier Mitarbeiter einer Tageszeitung habe ich viele Berichte und Bücher zum Thema Radfahren geschrieben und publiziert. Dies war mein Weg Anerkennung bei den Firmen zu erhalten. Der Weg war in der Tat ein bisschen anders als die frag Mr. Google Variante. Wir sind Menschen und haben gelernt zu sprechen, positive Gedanken zu pflegen und realistisch zu sein. Wir haben in der Zwischenzeit auch gelernt, Daumen über unsere Smartphones rattern zu lassen. Dies ist aber nur ein nötiger Teil der Vorarbeit. Der Erfolg mit Sponsoren arbeiten zu dürfen liegt in der Präsentation und den Vorteilen die ein eventueller Sponsor in einer Kooperation mit einem Abenteurer sieht. Nicht zuletzt sind die Ausstrahlung der Person, sowie bereits erfolgreich abgeschlossene Touren, Publikationen und das Endresultat der Reise und des Abenteuers die wichtigsten Faktoren. Sieht der Sponsor bei einer Kooperation keine Vorteile für sein Produkt ist die Sache abgehakt. Dies ist der wesentliche Unterschied zwischen einer gesponserten Tour oder einer Reise die mit Eigenkapital unternommen wird.
Für mich wäre die “Crowdfunding oder Go fund me” Variante keine oder nur eine schlechte Option da ich ja wieder auf das Wohlwollen anderer Menschen angewiesen wäre und dadurch meine Freiheit und Pläne aufs Spiel setzen müsste. Ich kann aber auch verstehen dass es Menschen gibt die anders denken. Wenn sie dadurch ihr Ziel erreichen und zufrieden werden kann man sagen Ziel erreicht, Traum erfüllt.